Naturschätze

Der besonderen Schutzwürdigkeit der Region Burgwald-Ederbergland wird durch die Einrichtung verschiedener Schutzgebiete Rechnung getragen. Bereits Mitte der 1980er Jahre wurden die vermoorten Talzüge und der zentrale Moorkomplex im Rahmen des ‚Pilotprojekts Burgwald’ als Naturschutzgebiete ausgewiesen. Umgeben wurden diese besonders schutzwürdigen Bereiche mit einem Landschaftsschutzgebiet als Pufferzone.

Mit Aufnahme der Naturschutzgebiete, von Naturwaldreservate und weiterer schutzbedürftiger Flächen in das europäische Schutzgebietsnetz NATURA 2000 sowie der Einrichtung von EU-Vogelschutzgebieten für die zentralen Waldbereiche wurde die besondere Bedeutung der Region Burgwald-Ederbergland für das europäische Naturerbe hervorgehoben. Ergänzt wird das Schutzgebietsnetz NATURA 2000 in unserer Region durch die obere Eder, Wetschaft und Wohra sowie einige Teilbereiche der Wohraaue als Lebensraum für gefährdete Fische, Schmetterlinge und Heuschrecken.

Die Aufnahme von Landschaftsausschnitten in das Schutzgebietsnetz NATURA 2000 verdeutlicht die Verantwortung Deutschlands - und damit auch von uns vor Ort - für den Erhalt der Lebensräume und Arten in der Region Burgwald-Ederbergland noch einmal in besonderer Weise. Insgesamt sind iin der Region etwa 45.000 ha als Naturschutz- oder NATURA 2000-Gebiet gesichert - etwa die Hälfte der gesamten Naturraumfläche.

Übersicht Schutzgebiete im Burgwald

verändert nach Stadtplan Hessen 2007 (hessencd.de)
verändert nach Stadtplan Hessen 2007 (hessencd.de) (HVBG 2007)

Naturschätze Burgwald

  • Sonnentau (Klaus Jälel, pclease.de)
  • Keulenbärlapp (Manfred Nieveler, piclasee.de)
  • Schwarzspecht (Erich Thielscher, piclease.de)
  • Wollgras (Rainer Hunold, piclaese.de)
  • Torfmoose im Krämersgrund
  • Sperlingskauz (Klaus Jäkel, piclease.de)
  • Glockenheide (Hans Glader, piclaese.de)
  • Raufußkauz

Schutzgebiete im Ederbergland

Während das gesamte Edertal den Status eines Landschaftsschutzgebietes genießt und auch unter europäischem Schutz nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie steht, sind die Naturschutzgebiete ‚Battenfelder Driescher’, ‚Ederknie am Auhammer’, ‚Breite Heide bei Hatzfeld’ oder die fünf Ederseitentäler besondere Highlights.

Die Wacholderheidelandschaft ‚Battenfelder Driescher’ war mit 32 Hektar im Jahr 1982 das erste Naturschutzgebiet im oberen Edertal. Zweck der Ausweisung war die Erhaltung der regional seltenen Kombination von Wald, Wacholderheide und Trockenrasen mit einer spezialisierten Vogel- und Insektenwelt. Dazu zählen neben Raubwürger und Heidelerche auch seltene Erdbienen oder Sklavenameisen.

1995 wurden fünf Ederseitentäler als Naturschutzgebiete auf insgesamt 595 Hektar ausgewiesen: Lindenhöfer Bach, Riedgraben, Elbrighäuser Bach, Nitzelbach und Linspherbach. Schutzziel ist die Erhaltung und Entwicklung von Lebensgemeinschaften der Bäche mit Uferstaudenfluren, Quellfluren, Braunseggen-Flachmooren und Feuchtwiesen sowie von Borstgrasrasen, Bergwiesen und naturnahen Laubwälder an den Talhängen. Die Lebensräume von Schwarzstorch, Eisvogel und Gebirgstelze werden durch eine naturgemäße Waldwirtschaft, eine extensive Grünlandwirtschaft und spezielle Pflegemaßnahmen entwickelt. Die geschützten Mittelgebirgsbachsysteme sind über weite Strecken kaum vom Menschen beeinflusst und zeichnen sich bis in die Mündungsbereiche hinein durch natürliche Fließdynamik, durchgehende Ufergehölze und sehr gute Wasserqualität aus. Die Bachtäler liegen überwiegend in einem geschlossenen Buchen-Laubwaldgebiet, das Ende der 80er Jahre als nationalparkwürdig erachtet wurde.

Absolutes ‚Prunkstück’ unter den vielen botanisch wertvollen Bereichen ist die Bergwiese ‚Oberste Fallgrube’ im Quellgebiet des Riedgrabens. Hier wurden bisher 176 Pflanzenarten, davon 18 Vertreter der Roten Liste des Landkreises Waldeck-Frankenberg (12 Arten Rote Liste-Hessen, 5 Arten Rote Liste-BRD), festgestellt. Darunter sind größere Bestände von Arnika, Breitblättrigem Knabenkraut, Geflecktem Knabenkraut, Grünliche und Weiße Waldhyazinthe sowie weitere Orchideenarten.

Weitere Highlights sind auch das Naturwaldreservat ,Haasenblick’ oder das Naturdenkmal ‚Stedefelsen bei Birkenbringhausen’. Insgesamt stehen im oberen Edertal ca. 30.500 ha unter Naturschutz: eine Bilanz, die sich sicherlich landesweit sehen lassen kann.

Übersicht Schutzgebiete Ederbergland

verändert nach Stadtplan Hessen 2007 (hessencd.de)
verändert nach Stadtplan Hessen 2007 (hessencd.de) (HVBG 2007)

Naturschätze Ederbergland

  • Heidelerche (Klaus Jäkel, piclease.de)
  • Ederauen (Jochen Tamm)
  • Hommershäuser Heide
  • Arnika (Foto Weigel)
  • Schwarzstorch (Jens Schumann, piclease.de)
  • Geflecktes Knabenkraut (Peter Rüther, piclease.de)
  • Besenginster (Manfred Nieveler, piclase.de)
  • Blauflügel-Prachtlibelle (Michael Berger, piclease.de)

NATURA 2000

Die Ziele der beiden NATURA 2000-Richtlinien, die den Erhalt der biologischen Vielfalt durch Schutz, Pflege und Entwicklung bestimmter Lebensräume sowie Tier- und Pflanzenarten zum Zweck haben, werden im Rahmen eines Gebietsmanagements umgesetzt. Zu diesem Gebietsmanagement gehört u.a. die Erstellung von Maßnahmenplänen, die sicherstellen sollen, dass die in den jeweiligen Verordnungen definierten Erhaltungsziele erreicht, dass Verschlechterungen des Erhaltungszustandes vermieden und Konfliktbewältigungen bei Interessensgegensätzen erreicht werden. Die Maßnahmen selbst werden über die Agrarumweltprogramme (AUM) des Landes Hessen im Rahmen einer definierten Gebietskulisse (RAK) durch Verträge mit Landwirten umgesetzt. Nach Ansicht des Landes Hessen reichen diese AUM in den meisten Fällen aus, um ‘günstige Erhaltungszustände’ der Gebiete und Arten zu bewahren.

Hinzu kommen FFH-Verträglichkeitsprüfungen für Pläne und Projekte mit Maßnahmen der Schadensbegrenzung, mit Ausgleichsmaßnahmen und mit einer Alternativenprüfung. Diese Verträglichkeitsprüfungen sollen sicherstellen, dass der Erhaltungszustand eines Gebietes durch Eingriffe innerhalb oder auch außerhalb nicht verschlechtert wird.

Eine reichhaltige naturräumliche Ausstattung an Lebensraumtypen und Arten beruht auf einer geologischen Vielfalt. Auf engstem Raum wechseln die Standorte. Sandsteine bilden die Wachstumsgrundlagen des heutigen Burgwaldes. Deren magere Böden und das besondere Klima im Regenschatten des Rothaargebirges ließen die historische und wirtschaftliche Entwicklung oft am Burgwald vorüberziehen, sodass noch heute die Jahrhunderte alte Kulturlandschaft weitgehend intakt ist. Im Ederbergland spielte der Bergbau aufgrund der geologischen Gegebenheiten (Schiefer) in der Vergangenheit eine besondere Rolle. Die Mäander des Edertals sind nicht nur aus ökologischer Sicht beeindruckend, sondern auch ein Paradebeispiel für die Flussgeschichte der Eder. Das Edertal diente als Leitlinie für die Besiedlung durch Kelten, Germanen und Franken.

Landschaftsschutzgebiete

Nachdem die großflächigen Landschaftsschutzgebiete in Hessen aufgelöst worden sind, bestehen in der Region zwei Auenschutzgebiete, die unter Landschaftsschutz stehen: Der Auenverbund Lahn-Ohm mit den beiden Seitengewässern Wetschaft und Wohra sowie der Auenverbund Eder mit den Seitengewässern Orke und Nuhne. Ziel des Auenverbundschutzes ist die Erhaltung der Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes sowie die Sicherung der Gewässer mit ihrer durch Überflutung gekennzeichneten Aue als für Hessen typische Flusslandschaften. Der Schutz dient insbesondere den im Wechsel von Hoch- und Niedrigwasser geprägten Lebensgemeinschaften entlang der Gewässer. Schutzziel ist die Erhaltung der durch die unterschiedlichen Durchfeuchtungsstufen bestimmten Wiesen- und Ufervegetationstypen sowie die weitgehende Wiederherstellung naturnaher Gewässerabschnitte durch die Umwandlung von Ackerland in Grünland und die Extensivierung der Grünlandnutzung.

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